Seit über zwei Jahren darf in der EU nicht mehr mit falschen, gesundheitsbezogenen Daten geworben werden. Bekannte Slogans à la „Actimel aktiviert Abwehrkräfte“ oder „Milchschnitte – Mit der extra Portion Milch“ gehören seitdem der Vergangenheit an. Kreative Marketingspezialisten haben sich längst etwas Neues einfallen lassen…
Immer häufiger finden sich in den Regalen der Lebensmittelläden Produkte mit der Aufschrift „Frei von Gluten“ oder „Laktosefrei“. Die ursprünglich für Allergiker entwickelten Produkte verkaufen sich auch unter gesunden Menschen immer besser.
Der Grund: Durch Kombination dieser Aussagen mit anderen Werbebotschaften wie „Wir tun etwas für ihr Wohlbefinden!“ oder „Nur mit natürlichen Aromen“ wird der Eindruck eines gesundheitlich besonders wertvollen Produkts erzeugt. Dafür ist der Kunde dann auch bereit, mehr Geld auszugeben. Im Schnitt kosten die „Frei von…“-Produkte 2,4 Mal so viel wie das normale Produkt. Gesünder ist es natürlich trotzdem nicht.
Manche Unternehmen gehen inzwischen so weit und verkaufen Produkte als „Laktosefrei“ in denen der Milchzucker sowieso nicht vorkommt. Käse, der von Haus aus keinen Milchzucker enthält, kostet in seiner Laktosefreie beworbenen Version rund das Doppelte.
Die Begrifflichkeiten gehören also schon quasi zu unserem Alltag. Der Irrsinn an der ganzen Sache: Die Zahl der Menschen, die wirklich an Unverträglichkeiten leiden, ändert sich seit Jahren kaum.
Unser Tipp: Generell ist das Werben mit Gesundheit mit Vorsicht zu genießen.
Das gilt auch für Radiowerbung. Also, lieber nichts versprechen, was nicht gehalten werden kann. Aber die Kunden auch nicht in die Irre führen – das kommt unter Umständen nämlich gar nicht wirklich gut an.