Zum Gedenken an die „Friedliche Revolution“ in Leipzig vor 25 Jahren hat sich der Online-Radiosender detektor.fm etwas Besonderes ausgedacht. Über die Original-Lautsprecher des seit 1998 eingestellten Leipziger Stadtfunks werden heute Sondersendungen rund um diesen besonderen Tag zu hören sein, und die Stadt wie anno dazumal über diesen auditiven Kanal beschallt. Warum wurde der Leipziger Stadtfunk eigentlich damals ins Leben gerufen?
Radio für politische Information
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges befand sich Leipzig in der Sowjetischen Besatzungszone. Um die Bevölkerung Leipzigs mit politischer Information zu versorgen, wurden eigens hierfür Lautsprecher in der Innenstadt installiert, über die anfangs nur der Berliner Rundfunk sowie Sondersendungen aus Moskau über den Äther gingen.
Später folgten Stadtfunksendungen, die teils live gelesen oder im Vorfeld aufgezeichnet und dann gesendet wurden. Im Programm waren Nachrichten, Meldungen aus der Region, Sport- und Veranstaltungstipps und jeden Freitag eine Wetter-Sendung mit dem Wetteramt Leipzig.
Am Bekanntesten dürfte der Leipziger Stadtfunk jedoch für den Aufruf „Keine Gewalt“ sein, mit dem die sogenannten Leipziger Sechs um Kurt Masur am 09. Oktober 1989 die DDR-Bürger zur friedlichen Revolution aufriefen.
Die Friedliche Revolution
Die friedliche Montagsdemonstration, zu der Bürger aus der ganzen DDR nach Leipzig reisten, war eine der größten im Vorfeld des Mauerfalls. Um an diesen Tag zu erinnern, findet das Leipziger Lichtfest dieses Jahr mit größerem Aufgebot als sonst statt.
In der gesamten Innenstadt gibt es verschiedenste Musik- und Tanzdarbietungen sowie Ton- und Filminstallationen. Auf diese Weise wird das Erinnerte mit allen Sinnen wiederbelebt und auch für die jüngere Generation erfahrbar gemacht. Eine schöne Idee, wie wir finden!