Google ist vor kurzem in den USA mit einem neuen Dienst namens Contributor gestartet. Dieser Ad-Blocker-Dienst blendet gegen einen monatlichen Betrag zwischen 1-3$ auf teilnehmenden Seiten die Werbung aus. Super Sache – keine Werbung mehr! Aber ist das nicht ziemlich teuer auf Dauer und unnötig? Alles zu Ad-Blockern und Co. gibt’s heute hier.
Wie funktioniert ein Ad-Blocker?
Das Ganze System ist vergleichbar mit den hierzulande öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern. Wir zahlen den Rundfunkbeitrag, und beim Fernsehschauen werden wir weniger oft als bei den privaten Sendern von Werbung gestört. Der Tatort im Ersten findet im Abendprogramm ganz ohne Werbeeinblendungen statt, wunderbar.
Im Internet sieht das allerdings anders aus. Kaum geht man zu YouTube, um ein Video anzuschauen, muss man erst eine Werbe-Anzeige ganz ansehen, oder kann sie nach ein paar Sekunden per Mausklick überspringen. Loggt man sich aus seiner gmx-Mailadresse aus, passiert es sehr oft, dass auf der Logout-Seite eine Werbeanzeige inklusive Ton automatisch losgeht.
Die Krux der Finanzierung
Wir bewegen uns im Netz auf so zahlreichen kostenlosen Seiten und nutzen so viele kostenlose Dienste, und das soll auch so bleiben. Aber wie finanziert sich beispielsweise eine Video-Plattform wie YouTube, wenn nicht über die Werbeanzeigen?
Was nun zahlreiche Inhalte-Anbieter lockt, ist eine alternative Einnahmequelle mit Hilfe von Ad-Blockern. Die Kunden zahlen und bekommen im Gegenzug statt einer Werbe-Anzeige ein Dankeschön-Fenster. Wie wichtig werbefreies Surfen für viele Internetnutzer ist, sehen wir anhand der Anbieter, die sich bereits für eine zusätzliche kostenpflichtige Version ihrer Online-Dienste entschieden haben.
Wer nutzt Ad-Blocking bereits für sich?
Verschiedene Musikstreaming-Dienste wie Spotify oder Deezer haben die Werbefreiheit schon für sich entdeckt. Mit einem kostenlosen (weil werbefinanziertem) Probemonat mit Werbe-Einblendungen sprechen sie all diejenigen an, die nach Ablauf dieser Zeit gerne monatlich etwas zahlen, nur um den Dienst uneingeschränkt und werbefrei nutzen zu können.
Auch Amazon nutzt Produkte wie das Kindle-Fire-Tablet, um Werbung zu platzieren. Diese taucht beim Anschalten des Tablets auf – außer, man enscheidet sich für die Version mit „Spezialangeboten“. Ohne Werbung, dafür kostet es 15,- € mehr.
Der bisher werbefreie Musikdienst Soundcloud hatte zwar erst vor kurzem Audio-Werbeeinblendungen eingeführt, bietet aber nun in einer kostenpflichtigen Version die, wie vordem, werbefreie Variante wieder an.
Sogar bei YouTube gibt es Überlegungen, künftig zusätzlich zur wie bisher kostenfreien Nutzung eine kostenpflichtige Version ohne Werbe-Einblendungen vor den Videos anzubieten.