Wer seine Freizeit gerne mit Podcast-Hören verbringt, weiß: es gibt wahnsinnig viel zur Auswahl. Um das alles zu schaffen, braucht man Zeit…möchte man meinen. Da Zeit für viele ein knapp bemessenes Gut ist, setzt der moderne Hörer im Effizienzstrudel seit neuestem auf Speed Listening.
Podcast-Apps bieten die Funktion an, Audiostücke in anderthalbfacher oder sogar doppelter Geschwindigkeit abzuspielen. Dabei wird die Geschwindigkeit erhöht, ohne die Tonhöhe zu verändern. Der Podcast hört sich also immerhin nicht so an, als würde ihn Mickey Mouse persönlich sprechen.
Die Funktion kann nützlich sein, wenn man zu einer bestimmten Stelle vorspulen möchte. Es gibt aber eben auch User, die das gesamte Audiostück „auf Speed“ anhören. Um Zeit zu sparen, weil es ihnen nicht schnell genug vorangeht… Weitere Gründe werden in einem Beitrag der Sendung „Breitband“ von Deutschlandradio Kultur genannt, der sich auch mit dem Thema Speed Listening beschäftigt hat.
Klar ist: Ab einer gewissen Geschwindigkeit leidet auch das Hörerlebnis darunter. Die Sprache wirkt unnatürlich schnell und holprig. Davon abgesehen nimmt man einen Podcast generell ganz anders wahr, wenn man die Geschwindigkeit verändert. Die Feinheiten, Pausen, das „Zwischen-den-Zeilen-Hören“ geht komplett verloren. Den Podcast-Produzenten, die eine Produktion aus einem bestimmten Grund genau so gestaltet haben und eben nicht schneller oder kürzer gehalten haben, tut das verständlicherweise in der Seele weh.
Unser Speed Listening Fazit
Wenn man nur möglichst schnell Infos aus einem Podcast ziehen möchte – bitteschön…speed it up! Wer aber das ‘echte‘ Hörerlebnis haben möchte, der sollte doch auf die normale Geschwindigkeit setzen. Schließlich ist die Freizeit zum Entspannen da – mit was zum Hören? Super! Aber High-Speed-Audio hat da – zumindest für uns – keinen Platz.