Im ersten Teil unserer Radio-Geschichte erblickte unser Lieblingsmedium das Licht der Welt, wurde zunächst für militärische Zwecke eingesetzt und gelangte schließlich so nach und nach in die ersten Wohnzimmer der Republik. Und so erging es dem Radio dann:
Leider war es recht schnell vorbei mit den ersten Befreiungsschlägen des Radio von der Politik. Denn im zweiten Weltkrieg nahm die Diktatur das Radio komplett unter ihre Fittiche.
Nach der Machtergreifung Hitlers im Jahr 1933 bekam das Radio auch einen neuen Namen:
Propagandaminister Joseph Goebbels ließ ein billiges Gerät produzieren, den „Volksempfänger“. Die Nationalsozialisten wollten damit ihre Landsleute erreichen und ihre Ideologien sowie Frontberichte während des Krieges schnell verbreiten. Das Radio wurde zum Massenmedium und stand im Mittelpunk der Informationsvermittlung.
Immerhin konnte man mit dem „Volksempfänger“ auch ausländische Sender hören, doch das war natürlich strengstens verboten.
Die Befreiung des Radios
Mit dem Ende des Krieges verstummte auch die letzte Station des Propagandafunks. Die drei westlichen Alliierten wollten nun eine staatsferne, öffentlich kontrollierte Rundfunkordnung errichten.
Im daraus entstandenen Funkprogramm wurden politische Nachrichten verbreitet, Ideen zum Demokratie vorgeschlagen, aber auch Unterhaltung und Bildung spielten wieder eine Rolle. Auch im Exil verschwundene Künstler waren wieder zu hören und lockerten das Radioprogramm auf…
Nach dem Krieg wurde europaweit auf der Mittelwelle gesendet, die eine recht große Reichweite erzielte. Das besetzte Deutschland war allerdings nicht auf derselben Welle wie der Rest Europas. Da es für sie keinen zentralen Rundfunk mehr geben sollte, mussten die Deutschen kürzer treten und alternativ auf die Ultrakurzwelle (UKW) ausweichen. Die hat zwar eine, wie der Name verrät, sehr kurze Reichweite, aber dafür eine bessere Qualität.
Anfangs waren die Zuhörer nur sehr wenige, da das benötigte Gerät teuer war. Doch mit dem Wirtschaftswunder ging es mit Deutschland und den Hörerzahlen wieder bergauf.
Wir sind also auf dem Weg zum Radio, wie wir es heute kennen. Dazu gibt’s dann am Freitag mehr.