Hat es sich ausgeschunkelt? Die „gstandnen Bayern“ und Volksmusikfreunde müssen stark sein. Denn Bayerischer und Mitteldeutscher Rundfunk möchten volkstümliche Musik nicht mehr über UKW, sondern nur noch über DAB+ senden. Wohin geht die Reise der Volksmusik?
Schlager wird ausgelagert
Gleich zwei Hörfunk-Instanzen wollen mit der Volks- und Blasmusik neue Wege beschreiten.
So müssen sich die Bayern 1 Hörer ab dem 15. Mai von lieb gewonnenen Gewohnheiten verabschieden. Wer noch Volksmusik hören will, muss auf den Digitalsender BR Heimat ausweichen. Damit sind Bayerns Politiker so gar nicht einverstanden: „Ich hätte es schön gefunden, wenn Bayern 1 auch Heimat der Volksmusik bleiben würde.“, so der CSU Heimatminister Markus Söder.
Der Mitteldeutsche Rundfunk kündigt ebenfalls Schlager-News an: noch 2016 soll das Schlagerradio „Meine Schlagerwelt“ starten und in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen ausschließlich über DAB+ verbreitet werden.
Das Digital-Problem
Gerade die ältere Hörerschaft verfügt nicht über genügend technische Kenntnisse. Sie sind es gewohnt über ihr einfaches Küchenradio – sprich über UKW – Musik zu hören. Viele Hörer müssten sich also erst noch Digitalradios anschaffen, um munter schunkeln zu können.
Trotz der großen Widerstände bleibt der BR bei seinem Entschluss. Auch der MDR setzt alles daran, ihr neues DAB+-Hörfunkprogramm noch in diesem Jahr umzusetzen.
Die jüngere Generation, die auch gerne Volksmusik hört, hat es da einfacher: über die radio.de-App kann man zum Beispiel „Alpenradio Volksmusik“ sowie „Radio Volksmusik“ hören. Außerdem gibt es noch das „laut.fm Volksmusikradio“ im Web.