Musik und Essen – wie passt das denn zusammen? Drehen die Spiralnudeln Pirouetten, wenn ich Schwanensee laufen lasse? Schüttelt sich der Speck bei Peter Fox? Das vielleicht nicht. Musik kann sich aber positiv auf unseren Geschmack auswirken….
Forscher haben herausgefunden, dass vor allem klassische Musik die Stimmung beim Essen hebt und sich so der Geschmack des Essens viel besser entfaltet. Musik stimuliert dabei den Geschmack über die Nervenbahnen im Gehirn. Hohe Töne unterstreichen beispielsweise besonders den Geschmack von süßen Speisen.
Das ist aber noch nicht alles: klassische Musik birgt beispielsweise auch die Assoziation von Bildung, Wohlstand und Reichtum mit sich. Kompositionen von Mozart, Bach oder Beethoven, geben dem Essenden das Gefühl, besonders vornehm zu sein. Man reiche mir das Brot, Monsieur…
Mit Mozart kugeln…äääh… Mozartkugeln
Aber zurück zu den Süßspeisen… Woher haben eigentlich Mozartkugeln ihren Namen? Eigentlich ganz einfach:
Der Salzburger Konditor Paul Fürst erfand 1890 eine runde Praline, die er aufgrund des bevorstehenden 100. Todestages Wolfgang Amadeus Mozart widmete. Mit der Mozartkugel wurde sozusagen ein süßes Denkmal geschaffen. Aber nicht nur das: Auch James Blunt oder Madonna sollen zum intensiveren Süßspeisen-Genuss beitragen.
Also, ran an die Mozartkugeln und zu klassischer Musik auf der Zunge zergehen lassen…
Flugzeugessen soll mit Musik besser schmecken
Jeder kennt es: nach stundenlangem Aufenthalt, damit man ja rechtzeitig einchecken kann, hat man, im Flugzeug angekommen vor allem eins – Hunger. Doch egal ob Pasta, Fleischgerichte mit Beilagen oder Gemüsereis, es scheint alles gleich fade zu schmecken.
Wer das jetzt aber die Caterer in Großküchen und typischer „Massenabfertigung“ die Schuld gibt, liegt falsch, denn: Die Fähigkeit, zu schmecken, ist in luftiger Höhe um 30 Prozent geringer, als auf dem Boden, was auch ein Grund dafür sein dürfte, dass viele Fluggäste an Bord Tomatensaft bestellen.
Die Fluglinie British Airways will die Vorurteile über ungenießbares Flugzeugessen nun zunichte machen, indem sie aufgrund einer Studie an der Oxford University, die besagt, mit der richtigen Musik schmecke Essen besser, einen Soundtrack zum Bordmenü abspielt. Der schottische Lachs soll also mit Hilfe der Musik des schottischen Musikers Paolo Nutini besser munden und das klassische English Breakfast wie Fried Sausages und Baked Beans werden mit Coldplay oder Johnny Marr zum kulinarischen Hochgenuss.
Ob die musikalische Untermalung tatsächlich funktioniert und auf den Geschmack des Essens Einfluss nimmt, können jetzt die ersten Fluggäste auf Langstreckenflügen testen.
Abnehmen mit Musik?
Und nein, wir reden hier nicht von der optimalen Workout-Playlist. Wissenschaftler der US-Universität Arkansas wollen in ihrer neuesten Studie, die auch im US-Magazin „Appetite“ veröffentlicht wurde, herausgefunden haben, dass Musik das Essverhalten und somit auch Gewichts- Zu- oder Abnahme beeinflusst. In der Studie wurde den 99 Probanden jeweils ein Stück Schokolade und ein Stück Paprika angeboten und währenddessen mit Musik beschallt. Bei dem Musikstück handelte es sich um ein Stück von Johann Sebastian Bach und zwar in zwei verschiedenen Arrangements: einmal jazzig, klassisch, rockig und einmal mit Hip-Hop-Beat unterlegt.
Das Ergebnis zeigte, dass die Jazz-Musik dafür sorgte, dass sich die Probanden wohler fühlten und enspannten, wodurch der Appetit angeregt wurde. Beim Hip Hop hingegen war das Gegenteil der Fall. Zudem schmeckte den Menschen, die Jazz zu hören bekamen, das gleiche Essen besser als allen anderen. Die Hip-Hop-Hörer hingegen bewerteten die Lebensmittel am schlechtesten.
Mach lauter, das Bier schmeckt nicht
Alkohol ist ja bekannt dafür, dass man sich Dinge (oder Menschen – angeblich) schön trinken kann – aber was tun, wenn der Alkohol selbst nicht schmeckt? Dank einer Studie im Frontiers in Psychology wissen wir jetzt auch, warum man in Bars oder auch im Bierzelt mit lauter Musik beschallt wird: Das Bier soll dadurch besser schmecken. Durchgeführt wurde die Studie an drei Gruppen von Testpersonen von Wissenschaftlern an der Universität Brüssel.
Der Kontrollgruppe wurde ein Bier ohne Etikett serviert und es wurde keine Musik vorgespielt. Die zweite Gruppe bekam ein Bier samt Etikett serviert. Die dritte Gruppe bekam schließlich das volle Programm: ihr wurde ein Bier mit Etikett serviert und ein Lied des Editors vorgespielt. Die Indie-Rockband arbeitete eng mit den Wissenschaftlern zusammen und kreeirte für die Studie ihr eigenes Bier. Die Versuchskaninchen mussten im Voraus Aussagen treffen, wie gut das Bier wahrscheinlich schmecken würde. Nach dem Versuch wurden die Gruppen erneut befragt und herauskam, dass der Gruppe, der Musik vorgespielt wurde, das Bier besser geschmeckt hat, als den anderen Teilnehmern.