Geflüchtete aus verschiedenen Ländern bringen verschiedenste Kulturen mit. Und doch haben sie eine gemeinsame Sprache: Musik! Die Musik wird zur globalen Sprache, die viele Kulturen verbindet. Heute stellen wir Ihnen drei besondere Musikprojekte mit Flüchtlingen in Regensburg vor.
Die CampusAsyl-Musikgruppe
Seit Mitte April 2015 verbringen einige engagierte Studierende der OTH und der Universität Regensburg durch die Initiative CampusAsyl gemeinsam musikalische Stunden mit Flüchtlingen in der Erstaufnahme-Einrichtung in Regensburg.
Der Helferkreis von CampusAsyl spielt, tanzt und singt jeden Freitag um 14:30 Uhr zusammen mit den Flüchtlingen einfache Lieder in Deutsch, Englisch und anderen Sprachen. Die Teilnehmer bringen auch immer wieder Lieder und Tänze aus ihrer Heimat mit ein. Ein schöner Dialog zwischen verschiedenen Kulturen. Bei schönem Wetter und wärmeren Temperaturen findet die Musikgruppe draußen im Garten statt, bei schlechteren Witterungen wird im Gemeinschaftsraum gesungen und getanzt.
Neben dem Musikgruppen-Projekt hat die Initiative CampusAsyl noch weitere 17 Projekte am laufen, darunter zum Beispiel Sprachförderung in Kursen, Alltags- und Freizeitangebote wie etwa Sport, Nähkurse, Kunst, Kochen, Computer und Internet Kurse, die Frauenteestunde und die Kleiderkammer. Die Initiative hat außerdem zwei Helferkreise, jeweils in der Guerickestraße und Dieselstraße. Ein weiterer Standort der Initiative befindet sich in Ausgburg.
Musikalisch in der Clermont-Ferrand-Mittelschule
Viel Kreativität und ein musikalisches Miteinander stehen auch in der Clermont-Ferrand-Mittelschule ganz oben auf der Liste. Unter der Leitung von Rektor Manfred Lehner trommeln, singen und tanzen die Schüler zusammen mit Flüchtlingskindern zur Musik und entdecken so gemeinsam den Zauber von Tönen und Rhythmen: „Bei dieser Vielfalt an Sprachen gibt es eine Sprache, die jeder versteht: die Sprache der Musik!“, so der Schulamtsdirektor Heribert Stautner. An dem Percussionprojekt nahmen rund 20 Flüchtlingskinder teil. Der Vorteil, den dieses Projekt hatte: Es gab zwei jugendliche Dolmetscher, die selbst vor einiger Zeit als Übergangsklassenschüler in der CFMS unterrichtet wurden, die bei den Proben und Auftritten in kurdische und arabischer Sprache übersetzten, sodass auch so die Sprach- und Kulturunterschiede überwunden wurden.
Deutschlernen mit Musik in der von-der-Tann-Schule
Musik macht nicht nur Spaß, sondern vermittelt auch ein besseres Verständnis der deutschen Sprache. Das haben auch die Leiter der von-der-Tann-Integrationsschule im Osten von Regensburg erkannt.
Die von-der-Tann-Schule ist eine multikulturelle Schule mit Kindern aus fast 30 Nationen, die den Tagesablauf abwechslungsreich und bunt gestaltet. In der Freizeit wird viel in kleinen Gruppen unternommen, zum Beispiel Fotoprojekte, Zirkus, Leseangebote und Arbeiten im eigenen Garten.
Im Musikunterricht werden Flüchtlingskindern Lieder auf Deutsch vorgesungen, die sie dann nachsingen, obwohl viele kaum oder gar kein Deutsch können. Das gemeinsame Musizieren bringt so Abwechslung in den Alltag und hilft den Flüchtlingskindern die ersten Schritte auf Deutsch zu gehen.
Landsweites Engagement
Aber nicht nur hier bei uns in Regensburg engagieren sich Menschen mit Musikprojekten für Gefllüchtete. Auch in Neumarkt engagiert sich die Sing- und Musikschule, indem sie gemeinsame Chorproben von jungen Flüchtlingen zusammen mit deutschen Jugendlichen im Alter von 15 bis 20 Jahren organisiert. „Voices of Refugees“ nennt sich der Chor, der jeden Freitag von 15.45 bis 16.45 Uhr probt. Die Region Nordrhein-Westfalen unterstützt ebenfalls die interkulturelle Arbeit an rund 159 Musikschulen mit finanziellen Ressourcen und Projekten unter dem Motto „Angebote mit Geflüchteten“ sowie Tagungen und Fortbildungen.
Unter den unterstützenden Förderern finden sich nicht nur Schulen, sondern auch Universitäten, wie zum Beispiel die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Die Fakultät Musikpädagogik hat das Projekt „Musik integriert“ ins Leben gerufen, bei dem Studierende in Schulen den Sprachlernprozess und die Integration unterstützen, indem sie verschiedene musikalische Aktionen wie „Musikalische Grundschule“ und „klasse.im.puls“ anbieten. Die Otto-Friedrich-Universität in Bamberg schließt sich diesem Beispiel an und entwickelte im Rahmen einer Lehrveranstaltung ein musikalisches Freizeitprogramm für Kinder mit Migrationshintergrund, das schließlich auch von der Studiengangsleitung evaluiert wurde.
10. November 2017 um 16:03
Super Projekt !!
Wir von X-Vision unterstützen ebenfalls junge Ankömmlinge in der deutschen Sprache mithilfe von Musik und vielem mehr !!
Besucht uns bei Interesse auf unserer Homepage http://www.xvisionruhr.de/deutsch-als-fremdsprache-2/
Liebe Grüße aus Bochum!
Das X-Vision Team!