3D-Drucker sind längst keine Fiktion aus Grey’s Anatomy mehr… Es gibt sie wirklich und sie drucken tatsächlich Gegenstände aller Art! Aber die neue Technik hat auch ihre Tücken. Beispielsweise, wenn die 3D-Drucker-Piraten zum Lauschangriff blasen…
3D-Druck – was ist das überhaupt?
Mit einen 3D-Drucker ist es möglich, verschiedenste Gegenstände und Produkte wie zum Beispiel Schmuck oder Schlüssel zu produzieren. Klingt erst einmal super: ich entwerfe meine Produkte mit einer dafür geeigneten Software und den Rest übernimmt dann der Drucker. Im Prinzip ist es einfach ein weiteres Fertigungsverfahren, wie Beispielsweise das Gießen. Mittlerweile haben Forscher sogar einige 3D-Druckverfahren entwickelt, mit denen sich Bakterien mit den unterschiedlichsten Wirkungsweisen auf komplexe Oberflächen drucken lassen.
Auch biologische Stoffe aus dem 3D-Drucker wie beispielsweise ein Spenderherz könnte schon bald nicht mehr nur Zukunftsmusik sein. Bei dem Verfahren mit den Bakterien wurden diese in eine Art Hydrogel reingedruckt, das die vielseitige metaoblische Aktivität der Bakterien nutzt und zum Beispiel Giftstoffe abbaut. 3D-Drucker könnten aber nicht nur das Gesundheitswesen oder die Logistik bereichern, sondern auch die Bauindustrie.
Was allerdings dem Einzelhandel bzw. Handel im Allgemeinen durch den 3D-Druck droht, bleibt nur anzunehmen. Die Konsumenten könnten sich in Zukunft einfach den Bauplan des jeweiligen Objektes herunterladen und dieses dann, vielleicht noch mit ihrern eigenen, individuellen Wünschen (bezüglich Farbe etc.), ausdrucken lassen. Durch neu entwickelte Laserverfahren, die den Drucker mehrere Schritte gleichzeitig und nicht hintereinander durchführen lassen, machen eine schnellere Verfügbarkeit der Objekte möglich.
Forscher der Universität Washington haben eine Methode entwickelt, mit der Gegenstände aus dem 3D-Drucker kabellos Daten übertragen können, ohne dabei sich dabei auf Elektronik oder eine Batterie verlassen zu müssen. Bei den Gegenständen handelt es sich um Schnellfedern, Schrauben und Antriebsräder, um bestehende Wifi-Signale zu empfangen und zu absorbieren. Somit wäre beispielsweise ein integriertes Flussmessgerät beim Waschmittelbehälter einer Waschmaschine denkbar, der neues Waschmittel ordert, wenn er misst, dass sich fast kein Mittel mehr in dem Behälter befindet.
In China ist bereits von Wolkenkratzern aus 3D-Druckern die Rede, doch die Vorschriften sind hierzulande und generell in der EU noch zu streng, als dass dies realistisch klingt. Doch momentan soll tatsächlich das erste Haus aus dem 3D-Druck entstehen und zwar in Kopenhagen, Dänemark – das alles strikt nach EU-Norm, was einen deutlichen Durchbruch für das Bauwesen bedeutet.
Es soll sogar schon ein Flugzeug von Airbus aus dem Drucker geben, das tatsächlich fliegt. Wahrlich eine beeindruckende Leistung für einen 3D-Drucker, doch bisher hat der „Thor“ Airbus nur eine Länge von vier Metern. Aktuell werden jedoch immer mehr Bauteile eines Flugzeuges fertig aus dem 3D-Druck geliefert, weshalb Airbus sich das Ziel gesteckt hat, 2025 vielleicht sogar ein komplettes Flugzeug aus dem 3D-Drucker umgesetzt zu haben.
Wer sich nichts darunter vorstellen kann – so sieht das Ganze aus:
3D-Druck-Sounds verraten Produkt
Klingt alles wunderbar – aber nun ist es Forschern gelungen, durch die Geräusche, die beim 3D-Drucken entstehen, die 3D-Projekte zu kopieren, ohne sie selbst in der Hand gehalten zu haben.
Der potenzielle Produktpirat müsste also lediglich ein Tonaufnahmegerät in einem Raum deponieren, in dem ein 3D-Drucker steht und könnte mit dieser Aufzeichnung das Objekt mit einer Genauigkeit von 92 % nachbilden. Der Bug im Sound-Analyzer ermöglicht es dem Hacker außerdem, den gedruckten Gegenstand zu verändern, ohne dass das System Alarm schlägt.
Einen Hacking-Vorfall gab es bereits, als es einem Hacker gelang, einen 3D-Druck des Generalschlüssel der US-Transportbehörde TSA herzustellen. Mit diesem Schlüssel könnten Millionen von Koffern geöffnet werden. Damit noch nicht genug: Die Hacker stellten die STL-Dateien zum kostenlosen Download auf der Plattform Github zur Verfügung.
Das Hacking-Verfahren hat jedoch auch seine Grenzen. Es ist nicht klar ob das Ganze auch mit lauten Umgebungsgeräuschen oder durch Wände hindurch funktioniert.
Der Druck-Sound ist also ein Verräter. Ganz schön fies, was? Aber vielleicht gibt es ja bald stille 3D-Drucker 😉