In Hamburg wurde am 07. Oktober zum siebten Mal der Deutsche Radiopreis verliehen. Die Nominierten von Radiosendern aus ganz Deutschland wurden in elf Kategorien geehrt. Im nächsten Jahr findet die Veranstaltung in einer anderen Location statt.
Die Verleihung wurde von öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern organisiert. Sie boten wieder einen glanzvollen Rahmen für die Veranstaltung. Für die Live-Übertragung aus dem Schuppen 52, einer ehemaligen Lagerhalle, hatten sich 57 Radioprogramme angemeldet. Durch den Abend führte eine blendend aufgelegte Barbara Schöneberger.
Die Preisträger des Deutschen Radiopreises 2016
Der eigentliche Star des Abends war Sting, der kurz nach seinem 65. Geburtstag den Sonderpreis für sein Lebenswerk mit nach Hause nahm. Ein weiterer Preis, den er neben seine 16 Grammys ins Regal stellen kann. Mit seinen unzähligen Hits war er aus den Programmen der Sender nicht mehr wegzudenken. Das Publikum bekam zusätzlich noch eine Single aus seinem im November erschienenen Album „57th & 9th“ geboten. Die Laudatio hielt Schöneberger als großer Fan des Künstlers gleich selbst. Sie würdigte ihn als Genie und Edelmann unter den Popstars.
Der Bekanntheitsgrad der Nominierten und Gewinner beim Radiopreis beschränkte sich derweil meistens auf ihr Sendegebiet. Eine Ausnahme ist aber Simone Panteleit, sie moderierte jahrelang das Sat. 1 Frühstücksfernsehen und ist deshalb wahrscheinlich auch einem breiteren Publikum bekannt. Beim Radiopreis erhielt sie die Auszeichnung als beste Moderatorin. Beim Berliner Rundfunk 91,4 moderierte sie „Unsere 5 für Berlin“ und konnte sich so gegen ihre Mitbewerberinnen durchsetzen. Die Laudatio hielten TheBossHoss. Mit ihren hohen Schuhen und der Trophäe in der Hand verließ sie die Bühne. EU-Kommissar Oettinger musste sie zuvor versprechen, dass ihr Sender den Song „Massachusetts“ von den Bee Gees spielen würde.
Die Laudatio auf das beste Nachrichten- und Informationsformat hielt Oettinger selbst. Er gratulierte in dieser Sparte NDR Info zu einer „Sternstunde des investigativem Journalismus“ bei den das Recherche-Team Benedikt Strunz und Adrian Feuerbacher zusammen mit dem NDR Info-Reporter Peter Hornung und Kersten Mügge am Projekt „Panama Papers“ mitarbeiteten, um die Machenschaften dubioser Briefkastenfirmen und ihrer Kunden aufzudecken. Der Sender aus dem hohen Norden gehörte auch zu den acht Hamburger Radiosendern, die für die beste Programmaktion ausgezeichnet wurden. In einer Aktion gegen Fremdenhass hatten die Sender gemeinsam am 12. September 2015 ihre laufenden Sendungen unterbrochen.
Den Preis für den besten Moderator holte sich Jascha Habeck mit der „Primetime“ Strecke von hr-iNFO, die von 6 Uhr bis 9 Uhr ausgestrahlt wird. Die Auszeichnung überreichte Moderatorin Anne Will. Neben seiner prägnanten, unverbindlichen Art wurden auch seine Interviews auf Augenhöhe gelobt.
Den Preis für das beste Interview nahm Steffi Neu und Vera Laudahn von WDR 2 entgegen. Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass die Moderatorin mit Thomas Gottschalk im „Mon Talk“ auf Augenhöhe sprach. Das Interview hätte witzige aber auch tiefgehende Passagen und verdiene damit die Auszeichnung. Überreicht wurde der Preis von der Moderatorin Dunja Hayali.
In der Kategorie Morgensendung durften Arno Müller und Katja Desens von „Arno & die Morningcrew“ auf der Frequenz 104.6, RTL Berlins Hit-Radio, die Auszeichnung mit in die Hauptstadt nehmen. Passenderweise zum Motto „Berlins lustigste Morningshow“ durfte hier der Comedian Rüdiger Hoffmann die Auszeichnung an das dynamische Duo übergeben.
Auf der Bühne des Radiopreises waren als Laudatoren auch Marco Schreyl und Bärbel Schäfer zu sehen. Natalie Wörner zeichnete Dominik Schottner (DRadio Wissen/„Einhundert“) aus. Er hatte sich für „Danke. Ciao!“ auf die Spuren seines an Alkoholsucht verstorbenen Vaters begeben.
Der Deutsche Radiopreis ist aber nicht nur eine Bühne für die Radiomacher selbst. In diesem Jahr traten neben Silbermond und BossHoss auch der Newcomer Topic auf. Der junge DJ aus Solingen performte gemeinsam mit Nico Santos ein Medley seiner Songs „Find You“ und „Home“.
Am Ende verkündete Barbara Schöneberger dann noch eine Überraschung: Nach sieben Jahren im Schuppen 52, wird der Radiopreis im kommenden Jahr einmalig in der Elbphilharmonie vergeben. Das Konzerthaus soll am 11. Januar eröffnet werden.