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Musical Roads: Straßenmusik im wörtlichen Sinn

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Musical Roads: Straßenmusik im wörtlichen SinnManchmal begegnet uns Musik im Alltag ganz überraschend. An Orten, wo wir sie niemals erwarten würden. Und dann ist es umso schöner, wenn sich ihre Wirkung entfaltet. Wie die „singenden Straßen“ funktionieren und wo Sie diese finden, haben wir in unserem neuen Beitrag für Sie zusammengefasst.

Wir alle kennen das störende Geräusch, wenn man über die weißen Markierungen auf der Autobahn fährt: Ein etwas unangenehmer Ton dröhnt einem entgegen, solange die Reifen mit der Markierung in Berührung kommen. Sehr nützlich und wirksam, denn durch das Dröhnen wird man darauf aufmerksam, dass man sich nicht mehr mittig in der Spur befindet. Die querverlaufenden Markierungen, die man manchmal sieht, signalisieren dagegen, dass der Fahrer sein Tempo etwas verringern sollte.

Wie funktioniert eine Musical Road?

Anders als die gewöhnlichen Markierungen, bestehen die überfahrbaren Markierungen auf den singenden Straßen nicht aus einer durchgängigen Schicht der weißen Farbe, sondern setzen sich aus einzelnen Punkten oder Linien mit varriierenden Abständen zusammen. Beim Überfahren kürzerer oder längerer Abschnitte erzeugt die Reibung zwischen dem Material der Markierung und den Autoreifen einen oder mehrere Töne, die in Abfolge zueinander eine Melodie ergeben.

Die Anordnung der Punkte und Linien kann man sich in etwa wie die Trommel einer einfachen Spieluhr vorstellen: Nur die vorhandenen Erhebungen erzeugen durch das Drehen der Kurbel einen Ton. Dieses Konzept wurde 1995 vonden  zwei dänischen Künstlern Steen Krarup Jensen und Jakob Freud-Magnus erfunden und „Asphaltophon“ genannt.

Wo finde ich so eine singende Straße?

Um selbst einmal in den Genuss einer dieser Straßen-Melodien zu kommen, müssen Sie leider ein wenig reisen: Nicht allzuweit von Deutschland entfernt ist eine Musical Road in Dänemark, die als  erste singende Straße in den Medien Beachtung fand.

Eine weitere Musical Road befindet sich seit 2008 zum Beispiel auf einem US-Highway im Bundesstaat Kalifornien, auch bekannt als der „Lone Ranger Highway“, auf dem ein Ausschnitt der „William Tell Overture” für alle Fahrer, die 55 Meilen pro Stunde fahren, zu hören ist. Statt auf Streicherseiten auf Seitenstreifen- ein Geniestreich für die Honda Werbung im Jahr 2009! Dadurch erhielt sie auch ihren Namen „The Civic Musical Road“ nach dem Honda Civic.

Auch in Süd-Korea gibt es solche Musical Roads, was besonders wichtig ist, da nahezu 70 Prozent der Autounfälle durch abgelenkte oder dösende Fahrer ausgelöst werden. Aus diesem Grund wurden die Musical Roads auf den gefährlich eingeschätzten Straßen installiert, damit die Autofahrer aufmerksamer fahren. Einer der Songs ist beispielsweise “Mary Had a Little Lamb”.

Die Musical Road in New Mexico ist keine andere als die berühmte Route 66, beziehungsweise eine Teilstrecke davon zwischen Albuquerque and Tijeras. Da diese Straße besonders beliebt bei Rasern sowohl mit zwei, als auch vier Rädern ist, wurde der passende Song „America the Beautiful“ installiert. Um das Lied zu hören, müssen sich die Fahrer konsequent an das Speedlimit von 45 Meilen pro Stunde einhalten, denn bei einer geringen Abweichung darüber oder darunter ist es nicht zu hören.

In Japan existieren ebenfalls einige Musical Roads. Die Idee kam dem Ingenieur Shizuo Shinoda, als er mit seinem Bulldozer leicht von der Spur abkam. Auf einer der Melody Roads erklingt zum Beispiel die Hit-Ballade von 1963 „Miagete goran yoru no hoshi wo“ von Kyu Sakamoto.

Damit Sie eine genauere Vorstellung von der musikalischen Straßen-Darbietung bekommen, haben wir hier ein Video von einem singing Highway aus Japan für Sie:

Eine schöne und abwechslungsreiche Idee, wie Musik im Alltag an ganz unerwarteter Stelle zum Einsatz kommt! Wer weiß, vielleicht dürfen wir uns auch irgendwann auf Straßen in unserer Nähe über eine kleine musikalische Darbietung freuen. Welchen Hit hätten Sie gerne als Musical Road? Schreiben Sie uns gerne in die Kommentare.

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Autor: Lisa Emmerich

Seit Oktober 2016 unterstütze ich das Team der P&P Studios Audio-Agentur in Regensburg als Produzentin im Bereich Radiowerbung, Sounddesign und Audiomarketing. Auf dem Blog der P&P Studios berichte ich über meine persönlichen Erfahrungen in der Audio-Welt und präsentiere neue Entdeckungen.

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