Nach 40 Jahren kehrt Thomas Gottschalk zu seinen Wurzeln zurück und moderiert wieder eine Show im Bayerischen Rundfunk. Am Sonntagabend präsentierte er zum ersten Mal seine neue Sendung „Gottschalk – die Bayern 1 Radioshow“.
Showmaster und Moderatorengröße Thomas Gottschalk ist zurückgekehrt zum Radio. Jeden ersten Sonntag im Monat wird nun zukünftig seine neue Show von 19 bis 22 Uhr auf Bayern 1 ausgestrahlt. Technische Unterstützung bekommt er dabei von Tom Glas, dem „Classic Rock“ Musikredakteur und Moderator auf Bayern 1. Auf die Konfrontatioen, dass seine Sendung parallel zum „Tatort“ läuft, reagierte er gelassen und schlagfertig: „In meiner Veranstaltung wird es dafür garantiert wenige Leichen geben. Und wer der dem Tode aus dem Weg gehen will, ist bei mir sozusagen gut aufgehoben.“.Kurzerhand lud er sich einfach den Kieler Tatort-Kommissar Axel Milberg alias Borowski ins Studio, sprach mit ihm über die Krimiflut im Fernsehen und schwelgte in Erinnerungen.
Seine erste Sendung begann er – wie im Vorfeld bereits angekündigt – mit dem Song „Back Home“ von Golden Earring. Und wer damit noch nicht verstanden hatte, dass er wieder zurück zu seinen Wurzeln, zurück nach Hause gekommen ist, für den gab es direkt im Anschluss noch von Ozzy Osbourne „Mama, I’m Coming Home“.
In seiner ersten Show spricht Gottschalk unter anderem über den Tod und die Vergänglichkeit des Lebens. Anlass hierfür sind weltbekannte Musiker, die im Jahr 2016 verstorben sind. Der Moderator spielte Songs von Johnny Cash, Fleetwood Mac und „Hallelujah“ von dem 2016 gestorbenen Leonard Cohen. Die Resonanz, sowohl beim Publikum als auch in Medienkreisen, ist groß, wie die vielen begeisterten Facebook-Kommentare zeigen.
Schon im Jahr 2013 hatte Gottschalk ein kleines Comeback im Radio gewagt und war für einige Sendungen zum Bayerischen Rundfunk zurückgekehrt. Man könnte an dieser Stelle zwar argumentieren, dass seine Musikauswahl ein wenig veraltet wirkt und ein jüngeres Publikum sich anders orientiert. Aber gerade aus diesem Grund hat es den Fernsehmoderator zu Bayern 1 gezogen: Die Hörerschaft kennt ihn selbst vielleicht noch aus dem Radio und ist mit ihm gemeinsam älter geworden seit dem Beginn seiner Karriere. Seine Anfänge waren eben auch im Radio und nicht im TV, wo er die letzten Jahrzehnte als gefeierter Moderator von „Wetten, dass … ?“ verbracht hat.
Seine Karriere hatte der spätere Fernsehmoderator Anfang der 70er-Jahre bei Bayern 3 begonnen. Später wurde er mit Sendungen wie „Pop nach acht“, die von 1977-1980 on Air war oder mit der „B3 Radioshow“ (1985-1989) weit über Bayern hinaus bekannt. Die „B3 Radioshow“ moderierte er damals zusammen mit Günther Jauch, den es dann ebenfalls in die Fernsehwelt verschlagen hat.
Diesmal hat sich Gottschalk ganz bewusst für Bayern 1 entschieden. Mit seiner Sendung möchte der Moderator die sogenannte „Babyboomer-Generation“ ansprechen. Dieses Publikum hörte auch schon den jungen Thomas in den 70ern und kann sich auf eine ganz andere Art und Weise mit den Liedern identifizieren.Gottschalk betont, dass er keine Personality-Show machen werde, denn es gehe nicht um ihn und sein Leben in Malibu, sondern in erster Linie um Unterhaltung und gute Musik. Musik, von der er glaubt, sie sei es noch wert, gespielt zu werden.
Das er nicht gerade wenige Hörer haben wird, zeigen die Zahlen des Radiosenders: Bayern 1 lockt bundesweit 2,95 Millionen Hörer pro Tag an ihre Radios und ist somit das reichweitenstärkste Hörfunkprogramm des Bayerischen Rundfunks. Der Sender steht für abwechslungsreiche Musik und starke Moderatorenpersönlichkeiten, wozu Gottschalk zweifellos zählt. Dazu kommen regionale Informationen aus ganz Bayern. Damit aber nicht genug: Gottschalk wird außerdem jeden Sonntag die aus den USA importierte Serie „Little Big Shots“ präsentieren, in der Kinder ihre Talente zeigen können.
Besonders sympathisch macht Gottschalk außerdem seine Honorarforderung: er verlangt keine horrende Summe, im Gegenteil- finanziert wird die Sendung durch einen „Mittelständischen Bayerischen Unternehmer“, Gottschalk bekommt einen Euro im Jahr, da ihn die Gehalts-Diskussionen der letzten Jahre genervt hätten.
Der Entertainer fand selbst die passenden Worte für sein Comeback im Radio: „Domian ist weg, Gottschalk is back!“