Mit bereits 5,8 Millionen allein in den USA verkauften Alben in nur fünf Jahren ist Pentatonix eine der wohl bekanntesten A-cappella-Gruppen der Welt. Das Quintett erlangte Ende letzten Jahres mit seiner Coverversion von Leonard Cohens Hit „Hallelujah“ eine Top-Platzierung in den deutschen Single-Charts. Wer hinter Pentatonix steckt, haben wir in unserem neuen Beitrag für Sie zusammengefasst.
Das Geheimnis ihres Erfolgs liegt in den unterschiedlichen stimmlichen Fähigkeiten der einzelnen Sänger der Gruppe. Im A-cappella wird nämlich nur die Stimme zur Erzeugung von Geräuschen genutzt – Gitarren, Schlagzeug und sonstige Instrumente finden in dieser Form der Musik keine Anwendung. Pentatonix ist eine der ersten A-cappella-Gruppen, die sich in den Charts platzieren konnten. Das Quintett setzt sich aus den Mitgliedern Scott Hoying, Mitchell „Mitch“Grassi, Kirstin Maldonado, Avriel „Avi“ Kaplan und Kevin Olusola zusammen. Alle Mitglieder übernehmen einen bestimmten stimmlichen Part und tragen dazu bei, dass der YouTube-Kanal der Gruppe schon über 12,5 Millionen Abonnenten besitzt.
Pentatonix starteten ihre Karriere ursprünglich mit den drei Freunden Scott Hoying, Mitch Grassi und Kirstin Maldonado. Sie wuchsen gemeinsam in Texas auf und besuchten die örtliche High School in Arlington. Ein lokaler Radiosender veranstaltete während ihrer Zeit an der High School einen Gesangswettbewerb – die Gewinner bekamen die Möglichkeit, die Darsteller der Serie „Glee“ zu treffen.
Die Freunde nahmen eine Coverversion des Songs „Telephone“ von Lady Gaga auf und schickten das Video an den Sender. Leider fehlte der Aufnahme durch den Verzicht von Instrumenten der nötige Bass und auch der Klang des Liedes ging ein bisschen verloren. Das Video brachte den Freunden dennoch viel Aufmerksamkeit an ihrer Schule und die ersten Auftritte folgten. Die drei Freunde fanden Gefallen am Covern von Songs und stellten weitere Videos auf YouTube.
Nach ihrem Abschluss begannen die Freunde an verschiedenen Universitäten in den USA zu studieren und blieben weiterhin musikalisch aktiv. Kirstin Maldonado belegte an der University of Oklahoma den Studiengang Musicaltheater. Scott Hoying trat in seinem Studium einer A-cappella-Gruppe bei und wurde von einem der Mitglieder dazu ermutigt, im Jahr 2011 bei der dritten Staffel der Show „The Sing-Off“ des Fernsehsenders NBC teilzunehmen.
Die Teilnahmebedingungen verlangten allerdings eine Anzahl von mindestens vier Mitgliedern. Hoying konnte seine Freunde Mitch und Kirstin überzeugen, mit ihm gemeinsam anzutreten. Avi Kaplan war in der A-cappella-Szene für seinen Bass bekannt und wurde sofort verpflichtet. Das letzte Mitglied fanden die Freunde auf YouTube. Kevin Olusola machte auf der Plattform auf sich aufmerksam, indem er in einem Video gleichzeitig Cello spielte und beatboxte. Pentatonix ist somit die stimmgewaltige Summe der einzelnen Teile – bestehend aus Countertenor, Bariton und Bass sowie einer Mezzosopranistin und einem Beatboxer. Der Bandname ist Scott Hoying zuzuschreiben, der sich an der pentatonischen Skala, der Musikskala von fünf Noten pro Oktave, herleiten lässt. Der letzte Buchstabe wurde durch ein „x“ ersetzt, der den Namen ansprechender machen sollte.
Nach kleinen Anlaufschwierigkeiten gewann die Gruppe, die erst einen Tag vor ihrem Auftritt aufeinander traf, die Show und sicherte sich nicht nur einen Plattenvertrag bei Sony, sondern auch 200.000 Dollar Preisgeld. Seit dem Sieg haben die Künstler insgesamt sieben Top-Ten-Alben veröffentlicht, darunter auch zwei Platten mit Coverversionen bekannter Weihnachtslieder. Auf ihrem YouTube Kanal veröffentlicht die Gruppe immer wieder Musikvideos von ihren Singles.
Den größten Erfolg feierte die Gruppe mit dem Song „Hallelujah“ von Leonard Cohen. Dieser stieg im Dezember 2016 in den deutschen Single-Charts bis unter die Top 5. Die Gruppe wird aber nicht nur von den ruhigen Klängen Cohens‘ beeinflusst, sondern zieht ihre Inspiration auch aus den Genres Pop, Electro, Dubstep, Reggae, Klassik und Hip Hop.
A-cappella hat durch die Gruppe wohl wieder mehr an Bedeutung in der Musikwelt gewonnen. Wir werden sehen, wie sich die Karriere der fünf Künstler weiter entwickelt oder, ob „Hallelujah“ der einzige große Chart-Erfolg von Pentatonix bleibt.