Audio-Inhalte selbst zusammen zu stellen, sind wir mittlerweile gewohnt. Mit verschiedenen Streaming-Diensten oder auch Podcast-Apps gestallten wir unseren Audio-Alltag ganz nach unserem individuellen Geschmack. Im Sommer erweitern sich diese Möglichkeiten noch – mit der Audiothek der ARD und Deutschlandradio.
Der moderne User
Die mobile Nutzung von medialen Inhalten erleichtert uns den Alltag. Vorbei sind die Zeiten, da wir abends um Punkt 20:15 Uhr vor den Fernsehern saßen oder, wie ganz früher, vor dem heimischen Radiogerät.
Die Nutzer sind mittlerweile sehr verwöhnt, denn die meisten Formate wie Fernseh- oder auch Radiobeiträge stehen auch im Nachhinein zum Ansehen oder auch zum Anhören zur Verfügung. Volle Unabhängigkeit in Sachen Mediennutzung sozusagen – immer und von überall.
Um unsere Lieblingsmusik oder -serien und Filme werbefrei und unabhängig aufrufen zu können, stehen uns zahlreiche Streaming-Dienste oder Video-On-Demand-Plattformen zur Verfügung.
Unterhaltung vs. Information
Hörbücher im Abo, Musik-Alben im Stream, „Netflix & Chill“ – für die reine Unterhaltung schwimmen wir heutzutage sozusagen im Überfluss. Und was ist mit Information, Wissen und Nachrichten?
Längst sind Audio-Formate wie Podcasts auch mit informativen Inhalten, aktuellen Reportagen zum Weltgeschehen oder Sachbeiträgen verfügbar (siehe Deutschlandfunk Kultur). Dieses Jahr soll eine weitere App an den Start gehen – die Audiothek-App der ARD und Deutschlandradio.
ARD-Audiothek
Auch der ARD und Deutschlandradio passen einen Teil ihres Hörfunkangebotes dem modernen Nutzerverhalten an und bieten – wie bereits im letzten Jahr angekündigt – ab diesem Sommer ihren Hörern die Möglichkeit, sich aus mehr als 60 Hörfunkwellen ein eigenes Audio-Programm mit Hilfe der Audiothek-App zu gestalten.
Hierbei können (wie beispielsweise bei Podcast-Apps) verschiedene Formate abonniert werden, die dann mittels eines Streams angezeigt werden. So kann man nichts verpassen, das einen interessiert und kann frei entscheiden, wann man die Inhalte konsumieren möchte.
Die Vorsitzende der ARD Hörfunkkomission und MDR-Programmdirektorin Halle Nathalie Wappler Hagen erklärt den Entschluss für die Audiothek-App wie folgt:
Was geboten wird
Aufbauend auf der ARD-Mediathek werden breit gestreute Inhalte angeboten – jeder kann seine favorisierten Wortbeiträge aus den Bereichen Information, Fiktion, Reportagen, Kinder- und Familiensendungen bis hin zu Standard Audio-Formaten wie Hörspiele selbst zusammenwürfeln.
Ein großer Pluspunkt: Einmal heruntergeladene Inhalte sind auch offline verfügbar. Das macht das Hören komfortabel, da nicht jederzeit eine Internetverbindung von Nöten ist und man als Nutzer sein wertvolles Datenvolumen schonen kann.
Die Handhabung
Die vom SWR, BR und Radio Bremen entwickelte App soll werbefrei und kostenlos nutzbar sein auf mobilen Endgeräten mit Android- und iOS-Betriebssystemen und über Bluetooth mittels externen Lautsprechern. Die App kommt den Nutzern sogar entgegen, indem ausgewählte Themen für bestimmte Alltags-Situationen (beim Sport, zur Entspannung) vorgeschlagen werden sollen.
Die Kategorien sollen es den Usern erleichtern, die passenden Wortinhalte schneller zu finden und den eigenen Stream individuell zu gestalten.
Audioformate – ein wachsender Markt?
Ähnlich wie das Nutzerverhalten beim Radio liegen die Gründe für den gestiegenen Bedarf an Audio-Inhalten in der parallelen Nutzung, die durch die Digitalisierung des Alltags auch noch orts- und hierdurch zeitunabhängig wird.
Unsere mobilen Endgeräte begleiten uns überall hin, was die Nutzung von Audio-Inhalten so attraktiv macht: Sie fordern nicht unsere volle Zuwendung wie visuelle Medien, wie Online-Zeitschriften.
Wortinhalte wie Nachrichtensendungen oder Hintergrundberichte können so auch auf der Fahrt zur Arbeit oder in anderen Alltags-Situationen gehört werden, die ein paralleles Hören nicht beeinträchtigt.
Podcatcher: Radio-Addict und iTunes Podcast-App
Wer seine Podcasts im Feed abonnieren möchte, kann sich einen sogenannten Podcatcher als App installieren (iPhones haben eine solche Podcatcher-App bereits vorinstalliert – für Android-Phones gibt es beispielsweise die App Radio-Addict).
Wie die Podcatcher funktionieren und wie es um deren Nutzerfreundlichkeit bestellt ist, haben wir in unserem letzten Beitrag für Sie zusammengefasst.