Jeder kennt sie: Jingles bekannter Marken. Wir hören sie in Fernseh-Werbungen, in Online-Audio-Werbung und natürlich im Radio. Vielleicht schenken wir ihnen nicht immer die gebührende Beachtung, aber hängen bleiben sie trotzdem. Manchmal über Jahre hinweg, weshalb ich Ihnen gerne einen Einblick in mein persönliches Jingle-Gedächtnis geben möchte.
Ohrwurm gefällig?
Ich muss gestehen: Ich bin ein extrem Ohrwurm-anfälliger Mensch. Hierbei ist es sehr unterschiedlich, wo ich die Melodie gehört habe oder ob sie mir persönlich auch gefällt. Ein Ohrwurm funktioniert leider nicht wie die persönliche Lieblings-Playlist.
Also passiert es mir auch schon mal, dass ich mit „Country Roads“ im Kopf meinen Vormittag verbringe. Kaum auszuhalten, aber ein deutliches Zeichen dafür, dass die Melodie eingängig ist und deshalb leicht im Kopf bleibt.
Das gleiche Prinzip verfolgen Werbemelodien. Audio-Logos, Jingles oder ganze Werbe-Songs müssen so einprägsam sein, dass man sich leicht an sie erinnert.
Jingle: Die hörbare Marke
Im Idealfall hören wir den Jingle und es macht sofort „Klick“ im Kopf – und schon haben wir den Markennamen parat. Vielleicht haben wir gleichzeitig das Logo vor unserem inneren Auge, die vorherrschende Farbe der Corporate Identity und wenn möglich auch noch ein positives Gefühl.
Wer das schafft, hat alles richtig gemacht und seine Marke auch akustisch perfekt platziert: Denn wer einer Marke oder einem Unternehmen gegenüber positiv eingestellt ist, bewertet auch dessen Produkte oder Dienstleistungen als positiv.
So steigern Sie als Unternehmer die Kundenbindung, aber auch das Vertrauen der Konsumenten in Ihre Marke.
Der Selbsttest: Mein Jingle-Gedächtnis
Wie bereits erwähnt, habe ich eigentlich immer einen oder mehrere Ohrwürmer pro Tag als Begleiter. Das sicher auch, weil ich selbst gerne singe und mir Melodien leicht einprägen kann. Seit ich denken kann, sind mir auch verschiedenste Werbe-Songs und Jingles immer wieder im Ohr, auch wenn sie schon längst nicht mehr eingesetzt werden.
Einige Kinder der 90er Jahre werden sich vielleicht ebenfalls an die ein oder andere Melodie erinnern, auch weil sie in abgewandelter Form immer noch Verwendung finden. Hier kommen also meine Top-8-Werbejingles, die mich (im positiven oder negativen Sinn) seit Jahren verfolgen.
1. „Thomy, hier kommt der Genuss“
Die Klaviermelodie ist einfach unverkennbar und man muss immer gleich mitsummen. An die Werbung aus den 90ern mit dem Leuchtturm kann ich mich noch gut erinnern – in Kombination natürlich mit der Thomy-Mütze aus dem Logo, die wie ein Heiligenschein über jedem auftaucht, der Thomy-Mayonnaise gegessen hat.
2. „Mc Donald’s ist einfach gut“
Die Slogans von Mc Donald’s kennt man einfach. Was derzeit „Ich liebe es“ ist war in den 2000ern „Everytime a good time“. Und in den 90er Jahren war es eben „Mc Donald’s ist einfach gut“.
3. „Merci, dass es Dich gibt“
Das Lied von Merci wurde bereits mehrmals neu betextet und vertont. Die aktuellste Version stammt aus den letzten Jahren. Wie sich das Ganze in den 90er Jahren angehört hat, sehen (bzw. hören) Sie in diesem Video.Ein ganz einmaliger Ohrwurm – auch wenn man so wichtige Menschen im Leben wohl mit ein wenig mehr beschenken sollte als „nur“ Schokolade…
4. „Maggi Fix für Schlemmerfisch“
Die mit Abstand einprägsamste Werbemelodie hatte in meiner Kindheit Maggi, mit seinem „Maggi Fix für Schlemmerfisch“. Für den Werbesong wurde das bekannte Kinderlied „Spannelanger Hansel“ verwendet – ein Klassiker, der einfach sofort im Ohr hängenbleibt.
5. „Orbit, natürlich ohne Zucker“
„…ja der schmeckt so lang, so lang so extra-ha lang!“ – Da könnte ich ja heute noch mitsingen. Orbit ist immer noch eine der bekanntesten Kaugummi-Marken, wobei ich ehrlich gestehen muss, dass ich mich an keine Werbung aus den letzten 10 Jahren erinnern könnte…
6. „Auf diese Steine können Sie bauen“
Den Jingle von Schwäbisch Hall kennen Sie sicher nur zu gut. Ob gesungen, gesummt, gepfiffen – die Melodie funktionierte damals genauso wie heute. Die Werbung stammt zwar aus dem Jahr 2004, aber der Jingle ist seit jeher Bestandteil der „Werbung mit dem Fuchs“.
7. „Hinein ins Weekend-Feeling“
Auch eine unvergessliche Werbemelodie aus meiner Kindheit: Das Lied aus der Zott Sahnejoghurt Werbung. Der Satz „hinein in’s weekend feeling“ war mir damals zwar noch eher unverständlich, aber die Melodie ist sehr eingängig und die harmonische Familie natürlich ein Hingucker.
Der Werbesong wurde in den darauf folgenden Jahren nochmal neu vertont und mit einer neuen Familie nochmal verfilmt. Da will man sich doch gleich Zuhause auf’s Sofa schmeißen und das Wochenende genießen.
8. „Dany-Sahne von Danone, davon krieg ich nie genug“
Damals haben Sportler wirklich noch für mit Sahnehäubchen gekrönten Schokopudding Werbung gemacht mit dem Claim: „Das Geheimnis der Champions“ (mal ganz abgesehen von der ganzen gesunden Milch, die darin enthalten sein soll): Dany-Sahne von Danone war damals ein Renner unter den Fertig-Desserts.
Sehr charmant: Über die Jahre hinweg haben verschiedene SportlerInnen für die Kampagne mehr oder weniger vollendet gesungen.
Werbejingles stiften Marken-Identität
Die Liste bekannter Werbejingles ließe sich noch bis zur Unendlichkeit weiterführen. Alle haben jedoch eines gemeinsam: Über viele Jahre hinweg sind die Melodien dieselben und können von den Konsumenten immer eindeutig der Marke oder dem Produkt zugeordnet werden.
Die meist schon in früheren Jahren komponierten Musikstücke können immer wieder modernisiert und so auch weiterhin für die Marke genutzt werden, ähnlich wie Firmenlogos für Print- oder mittlerweile auch online immer wieder erneuert werden.
Wichtig hierbei ist immer, die Grundidee zu erhalten und den Kern der Melodie immer beizubehalten, um den bereits bestehenden Bezug zwischen Jingle und Marke nicht zu verlieren.
Ich denke, jeder hat seine ganz eigenen Werbe-Ohrwürmer, die einem einfach im Kopf hängen bleiben. Meine kleine Kollektion begleitet mich sicher noch viele Jahre lang, wenn ich sie überhaupt jemals wieder aus dem Kopf bekomme…