P&P Studios Blog

Die Vinyl-Platte und ich: Eine Liebesgeschichte

Hinterlasse einen Kommentar

Die Vinyl-Platte und ich: Eine LiebesgeschichteAuch wenn ich gerade noch so in den 80ern geboren wurde, zählt das nicht wirklich – aufgewachsen bin ich definitiv in den 90ern. Was Audio-Medien angeht, habe ich als Kind der 90er also so einiges miterlebt: Schallplatten, Kassetten, CDs und dann natürlich auch MP3-Dateien. Dass ich schon vor dem jetzigen wiederbelebten Vinyl-Hype ein echtes Platten-Kind war, ist mir letzthin erst so richtig klar geworden: Beim Stöbern in alten Habseligkeiten.

Plattenspieler sind in

In einem hippen Haushalt darf eins nicht fehlen: Ein Plattenspieler. Für mich nichts unbekanntes, denn den gab es früher schon bei uns im Wohnzimmer. Genutzt haben ihn (eher selten) meine Eltern – aber vor allem ich selbst, um meinen liebsten Hörspielen zu lauschen.

Als ich meine erste CD in der Hand hatte dachte ich noch, sie hätte zwei abspielbare Seiten und ich könnte sie nach dem Ende der darauf abgespielten Titel einfach umdrehen und munter weiterhören.

Also war ich anscheinend zu Anfang doch sehr vinyl-geprägt könnte man sagen.

Kinder-Hörspiel-Platten

Die meisten der Schallplatten stammen noch aus den Kindertagen meiner eigenen Eltern – es sind Kindermärchen aus aller Welt wie „Der kleine Muck“, „Hans im Glück“, „Frau Holle“ oder „Sterntaler“ und noch viele mehr.

Aber auch spannende Karl May-Geschichten: Von Winnetou und Old Shatterhand, Old Firehand, Old Surehand, den Tramps, vergrabenen Schätzen und Wild-West-Schlägereien in den Saloons.

Eine besonders alte Platte im Kleinformat ist das Kindermärchen „Das blaue Licht“, die ich sehr geliebt habe, aber auch ein wenig gruselig fand.

Von Vinyl zu CD

Das Plattenhören war irgendwann nicht mehr so interessant – gab es doch nun die ersten CDs, die man (wie mit Kassetten im Walkman) überall mit dem Discman hören und mitnehmen konnte. Ein schier unglaublicher Batterie-Verbrauch, an den damals aber niemand einen Gedanken verschwendet hatte.

Musste man bei einer Platte nach Ende der ersten Seite aufstehen und sie umdrehen, gab es nun Hörspiele, die man als MP3s im Mediaplayer am Computer stundenlang ohne Unterbrechung hören konnte – ein ganz anderes Gefühl, aber eben auch weniger „besonders“ oder „nostalgisch“.

Audio als Massenware?

Vielleicht ist es genau dieses Gefühl: Mit einer Platte muss ich mich intensiver beschäftigen, als mit einer MP3-Datei.

Alben online zu Streamen oder sich selbst seine Lieblings-Playlists auf Spotify zusammenzustellen hat viel weniger Charme, als im Wohnzimmer ein gut sortiertes Regal mit der eigenen, liebevoll gehegten Vinyl-Plattensammlung stehen zu haben.

Das Musikhören hat sich in den letzten Jahren so extrem gewandelt, dass wir oft nicht mehr wirklich zu schätzen wissen, wie ein gutes Album zusammengestellt ist. Vor lauter Individualität hören wir nur noch das, wovon wir glauben, es zu 100% zu mögen. Der Algorithmus schlägt uns dann ähnliche Musik vor.

Ein Album am Stück und somit alle Tracks in der vom Künstler beabsichtigten Reihenfolge zu hören kennt man oft gar nicht mehr.

Der Mensch ist Gewohnheitstier

Gewohnheiten entstehen allmählich und ändern sich auch manchmal. Persönlich bin ich nach Platten und Kassetten bei MP3-CDs hängen geblieben, wobei ich Musik mittlerweile auch gerne mal wieder als Platte kaufe.

Das überreiche Angebot an Audio-Möglichkeiten kann einen auf den ersten Blick überfordern, allerdings muss man es als Chance sehen und kann wie bei einem Buffet genau das wählen, worauf man gerade Lust hat. Und es dann entweder mit den Fingern essen oder mit Messer und Gabel.

Meine Platten mit Hörspielen habe ich letzthin mal wieder hervorgeholt und ein paar angehört. Ich war überrascht, wie kurz die Spieldauer mir gleich vorkam! Als Kind wäre mir das nie aufgefallen. Aber vielleicht eignen sich Kassetten oder Schallplatten auch eher für eine Altersgruppe, deren Aufmerksamkeitsspanne noch kein 4-stündiges Hörbuch ertragen würde.

Wenn ich die alten Geschichten dann doch mal wieder anhöre, versetzen sie mich zurück in die Vergangenheit und ich kann fast auswendig mitsprechen. Ein kleines Stück hörbare Kindheit sozusagen.

Professionelle Audio-Produkte von der P&P Studios Audio-Agentur in Regensburg

Werbung

Autor: Lisa Emmerich

Seit Oktober 2016 unterstütze ich das Team der P&P Studios Audio-Agentur in Regensburg als Produzentin im Bereich Radiowerbung, Sounddesign und Audiomarketing. Auf dem Blog der P&P Studios berichte ich über meine persönlichen Erfahrungen in der Audio-Welt und präsentiere neue Entdeckungen.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..