Bestimmt kennen Sie das Logo der Sparkasse: ein knallrotes, eckiges „S“ mit einem Punkt darüber. Was, wenn Sie jetzt die Augen schließen? Erkennen Sie die Sparkasse immer noch? Hören Sie genau hin: „Wenn’s um Geld geht, …“ – eine einprägsame Melodie, die der Hörer sogar ohne Text schnell wiedererkennt.
Für Fernseh- oder Radiosender ist es eine Selbstverständlichkeit, ihre Marke mit einer charakteristischen Station-ID zu stärken, einer wiedererkennbaren Melodie, die zwischen Songs, vor Nachrichten oder nach einem Werbeblock gespielt wird. Noch halb verschlafen schalten Sie morgens Ihr Radio ein und spätestens nach einigen Minuten können Sie sich sicher sein: Ja, so klingt mein Lieblingssender, da war der bekannte Jingle. Und sogar aus dem Nebenzimmer wissen Sie, ob die TV-Vorschau gerade auf RTL, Pro7 oder doch in der ARD läuft.
Als Beispiel hier ein Einblick in das Jingle-Paket des Radiosenders SWR3. Der Corporate Sound wurde dieses Jahr aufgefrischt und mit dem bekannten Audiologo neu interpretiert.
Wo kann sich eine Marken hören lassen?
Aber natürlich betreibt nicht jedes Unternehmen einen Sender. Sollte die eigene Marke trotzdem auch für den Hörsinn gestaltet werden?
Die Zeitschrift Absatzwirtschaft (aktuelle Ausgabe 4/2019) preist das Thema Corporate Sound gerade als „neue Zauberformel, die Markenindustrie und Radiobranche elektrisiert“. Und ja, mit dem neu entflammten Hype und Podcasts und die zunehmende Verbreitung von Smart-Speakern kann man schon sagen, dass Audio im Alltagsleben vieler Menschen einen größeren Raum einnimmt.
Smart-Speaker, das sind Lautsprecher mit eingebautem Sprachassistenten und Internetanschluss. Bekannt sind Amazons Alexa, Siri und der Google-Assistent.
Doch selbst, wenn Sie solche technischen Neuheiten noch beobachten und abwarten, wie sie sich entwickeln, gibt es schon jetzt viele Gelegenheiten, die eigene Marke akustisch zu vermitteln: Im charmanten Video auf dem eigenen YouTube-Kanal, in der regionalen Radio- oder Kinowerbung, in einem erklärenden Produktfilm auf der Firmenwebsite, im eigenen Podcast oder – ganz selbstverständlich – in der Telefonwarteschleife und beim Anrufbeantworter. Wer hier einfach nur irgendeine nette Musik einsetzt (ich denke mit Grausen an Beethovens „Für Elise“ oder Mozarts „Kleine Nachtmusik“), der verschenkt viel Potenzial, der eigenen Marke einen individuellen Klang mitzugeben.
Erschreckend: Nur ca. 1% aller Unternehmen in Deutschland hat einen Corporate Sound! Dabei ist die Entwicklung eines Audiologos vergleichsweise günstig, und das alleine lässt sich schon vielseitig einsetzen. An ganz neuen Stellen wird die eigene Marke plötzlich auch akustisch wiedererkennbar – und das ist dringend notwendig, wenn man die vielen Werbeimpulse berücksichtigt, die in unserem Alltag auf uns einprasseln.
Da ist ganz schön Musik drin!
Im visuellen Bereich erzeugen viele verschiedene Elemente das Bild einer Marke: Neben dem Logo sind das zum Beispiel bestimmte Farben oder eine ausgewählte Schriftart, dazu die Verwendung typischer Fotomotive und der immer gleiche Aufbau von Plakaten, Broschüren oder Briefbögen. Das Ziel ist, dass der Betrachter eine Marke sofort identifizieren kann, als verlässlich erkennt und positive Assoziationen wachgerufen werden.