Das heutige Interview mit unserem Tonmeister Al (eigentlich heißt er Bernhard Kreuzer), dreht sich nur um seinen persönlichen Al-Tag. Die Geschichte zu seinem Spitznamen gehört zu den P&P-internen Mythen und Legenden und wurde hier erstmals in Schriftform festgehalten.
Elias: Hey Al, heute werde ich dich zu deinem Al-Tag, dem Al-Tag eines künstlerisch Selbstständigen, befragen. Bist du damit einverstanden?
Al: Ja, damit bin ich einverstanden, sofern die Fragen nicht zu persönlich werden! (lacht)
Elias: Ok, super, nun denn, hast du heute gut geschlafen?
Al: Ja, klar.
Elias: Was steht heute so an?
Al: Heute stand die übliche Spotproduktion an, mit der ich jetzt zu deinem Glück auch fertig bin, sonst hätte ich keine Zeit für ein Interview gehabt.
Heute bearbeitete ich einen Auftrag, welcher schon am Freitag an stand. Dieser konnte aber am Freitag aus zeitlichen Gründen nicht mehr unter Dach und Fach gebracht werden.
Elias: Du kannst dir also deine Arbeit flexibel einteilen?
Al: Ja, meistens, natürlich in Absprache mit den Produzenten, ich bin montags und dienstags hier eingeplant. Üblicherweise erledigen wir die Aufgaben am selben Tag. Wenn der Sendetermin es zulässt kann man auch mal eine Produktion auf einen anderen Tag verschieben.
Elias: Es gibt aber auch kurzfristig zu erfüllende Sendetermine, wie gehst du mit diesen um?
Al: Ja, wie in der Werbebranche üblich kann’s schon mal eng werden. Das heißt dann, man muß deutlich schneller arbeiten aber gleichzeitig bei dem gleichen Qualitätsstandard bleiben. Gehört zum Job und es gibt dann ja auch wieder ruhigere Passagen.
Elias: Trinkst du eigentlich jeden Tag einen Kaffee bevor du mit der Arbeit anfängst?
Al: Ja, Tonmeister lieben Kaffee (lacht) ! kommt aus der Zeit als man mit Bands im Studio auch mal die halbe Nacht am arbeiten war.
Elias: Kannst du bei der Spotproduktion deiner künstlerischen Ader freien Lauf lassen?
Al: Das passiert in verschiedenster Weise, je nach dem wie der Ablauf der Produktion ist. Es gibt Spots da hab ich freie Hand und kann mich sowohl bei der Musikauswahl als beim „Sounddesign“ also Geräusche/ FX etc. austoben. Andererseits gibt‘s auch Fälle in denen schon im Vorgespräch zwischen Kunde und Inhouse-Produzent die Richtung in die es gehen soll, abgesteckt wird. Dann wähle ich ein paar Musiken/Geräusche FX aus und halte nochmal Rücksprache mit dem Produzenten. In manchen Fällen senden wir auch Layouts an den Kunden und lassen ihn wählen.
Elias: Wann kommt Franz mal wieder mit ins Studio? (Franz ist der Jack Russell Terrier von Al)
Al: Franz ist ja jetzt schon etwas „reifer“ und dadurch auch etwas „eigen“, heißt er bleibt gern zuhause, hin und wieder nehme ich ihn aber trotzdem mit ins Studio.

Al, fröhlich bei der Arbeit im Studio)
Elias: Wo gibt’s zu Mittag?
Al: Mein Tagesablauf sieht oft von Tag zu Tag anders aus. Da macht man halt Pause wenn’s paßt, kann aber auch mal ausfallen oder ich mach Mittag wenn ich dann wieder zuhause bin.
Elias: Du bist ja ein freiberuflicher Tonmeister und hast gerade auch schon anklingen lassen, dass dein Tagesablauf jeden Tag wechselt, welche Tätigkeiten gehören denn noch zu deinem Berufsalltag unter der Woche?
Al: Ich arbeite zum Beispiel am Anfang des Tages bei den P&P-Studios, danach fahre ich oft in einen Shop, welcher Gitarren anbietet. Unter anderem repariere ich diese dann dort, bin aber auch für andere Dinge zuständig.
Außerdem nehme ich auch Musiken für die P&P-Studios auf, entweder im Haus der Musik oder andern Orts. Beispielsweise war ich auch an diversen Musikaufnahmen für die Regensburger Musikedition beteiligt.
Dann bin ich zudem noch Berufsmusiker und spiele in mehreren Bands. Es kann also eine Bandprobe oder Vorbereitung alleine zu Hause anstehen.
Ich habe auch eine Mix-Regie zu Hause, zusätzlich bearbeite ich also auch Aufträge daheim.
Im Großen und Ganzen arbeite ich immer dort, wo es für mich etwas zu tun gibt.
Elias: Und am Wochenende?
Al: Bin ich oft als Musiker tätig und trete als solcher auf der Bühne auf.
Elias: Wie kann man euch eigentlich buchen? Werden die meisten über eure Website aufmerksam oder wie läuft das?
Al: Die meisten Aufträge kommen durch Mundpropaganda, persönliche Kontakte und eigenes Erleben, zustande. Die Website macht vielleicht auf uns aufmerksam, aber unsere Kunden vergewissern sich meist von unserer Musik vor Ort.
Elias: Hm, man hat echt ein vielfältiges und aufregendes Leben als selbstständiger Tonmeister. Vielen Dank für diesen Einblick, Al.