Die Mediaanalyse „ma Audio“ der agma erscheint mittlerweile zwei Mal im Jahr (im Frühjahr und im Sommer), inklusive Update im September. Die Ergebnisse der ersten Studie für das Jahr 2020 können sich sehen lassen – denn Radio- und generell Audionutzung in Deutschland bleiben weiterhin konstant. Alle Zahlen, Daten und Fakten lesen Sie in diesem Beitrag.
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Was ist die „ma Audio“?
Die ma Audio ermöglicht Einblicke in die Reichweite von etablierten Radio-Angeboten, aber mittlerweile werden auch Bereiche wie Online-Audio und weitere Konvergenz-Angebot mit einbezogen. Das lässt ebenso Rückschlüsse ziehen auf die Hörerschaft und deren Nutzungsveralten.
Dadurch, dass die Analyse seit vorletztem Jahr zwei Mal erscheint, können Sender und Werbekunden anhand der Nutzungstrends erkennen, wie Kampagnen besonders gewinnbringend geplant und umgesetzt werden können, wie man seine Zielgruppe am besten erreicht und welche Audio-Formate im Trend sind.
Die ausgewerteten Daten der ma 2020 Audio I stammen noch aus der Zeit vor Beginn der Coronakrise in Deutschland – aber dazu später mehr.
Die Eckdaten
– Mit 76,1% täglicher Nutzung ist Audio das meistgenutzte Medium (Tagesreichweite Audio Total, Montag bis Freitag: 53.730.000)
– Audio-Total: 93,6 % der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre nutzt mindestens ein klassisches Audio-Angebot (und/oder Online-Angebote)
– Wer einen Lieblingssender hat, bleibt diesem in der Regel auch treu: Mit mehr als 4 Stunden Verweildauer von Montag bis Freitag (265 Minuten)
– Nutzung DAB+: 15% der über 14-jährigen nutzen DAB+ (Vergleich zu 2019: 11,6 %), besonders die Zielgruppe der 30-59-jährigen nutzt DAB+
– Nutzung Online-Audio: 21,3 % der Befragten nutzt Online-Audio-Angebote (Vergleich zu 2019: 19,1 %), vor allem die Zielgruppe der 14-29-jährigen
Die detaillierten Ergebnisse und Pressetabellen der ma 2020 Audio I gibt es als PDF, die Tabellen finden Sie ebenso zur Ansicht auf der Seite des Audiovermarkters RMS.
Weitere Erkenntnisse wie beispielsweise die 20 meistgehörten Radioprogramme, die Gewinner und Verlierer der letzten Monate und die Tagesreichweiten der werbefreien Programme finden Sie in Beiträgen der „radiowoche“.
Radio in Krisenzeiten
Wie bereits erwähnt, stammen die erhobenen Daten der ma 2020 Audio I noch aus der Vor-Corona-Zeit. Zwar kann über die Nutzung von Audio-Angeboten derzeit erst die nächste ma 2020 Audio im Sommer Aufschluss geben, erste Trends lassen sich allerdings jetzt schon ablesen.
Die aktuelle Gemeinschaftsstudie „Media Feeling – Media Reach“ (von AS&S Radio, Radiozentrale und RMS) belegt, dass Radio in Krisenzeiten ein Vertrauensmedium der deutschen Hörer ist.
Für 52 % der Menschen ist Radio aus dem Alltag nicht wegzudenken: In der Gruppe der 14-49-jährigen belegt Radio im Vergleich zu anderen Medien den ersten Platz, wenn es um vertrauenswürdige Informationen geht.
Im Vergleich: Öffentlich-rechtliches Fernsehen erachten nur 37% der Deutschen als unverzichtbares Medium, während 39% in dieser Zeit nicht auf Social-Media oder Video-Streaming verzichten möchte.
Die Vertrauensfrage
18% der Interviewten ab 14 Jahren gaben an, Radio am meisten von allen Medien zu vertrauen, während 21% auf das öffentlich-rechtliche Fernsehen setzen. Nur 6% vertrauen privaten Fernsehsendern, die Tageszeitung erhält 14% bei der Vertrauensfrage.
Ein erfreulicher Wert: Nur 5% halten Social-Media-Kanäle am meisten für vertrauenswürdig. In der Zielgruppe der 14-49-jährigen hat Radio beim Thema Vertrauen den Spitzenplatz inne.
Was bedeutet das für Werbetreibende?
Auch Sie werden inzwischen bemerkt haben: Viele Werbetreibende nutzen die aktuelle Lage, um ihren Kunden in emotionalen Werbespots zu vermitteln: „Wir sind für Sie da, wir schaffen das gemeinsam.“
Auch um auf noch verfügbare Angebote (Online-Bestellungen etc.) sowie die Erreichbarkeit hinzuweisen sind solche Kampagnen sinnvoll.
Durch das hohe Vertrauen, das die Nutzer dem Medium Radio entgegenbringen, wird auch die Werbung deutlich eher toleriert als bei anderen Medien. Wer einen Lieblingssender hat, wechselt diesen nicht aktiv während eines Werbeblocks.
Also werden Imagekampagnen im Radio gerade während der aktuellen Krisenzeit verstärkt von den Zielgruppen wahrgenommen: Durch den hohen emotionalen Bedeutungswert und auch durch den Vertrauensbezug.