Das Soundlogo, also ein Element des Sound Branding, ist für ein Unternehmen von essenzieller Bedeutung. Es ist das klangliche Corporate Design und somit ein wesentlicher Bestandteil für das Corporate Identity und dient als „akustisches Wasserzeichen“ des Unternehmens. Was Audiomarketing bedeutet, haben Sie im P&P-Blog bereits gelesen. In diesem Artikel gehen wir verstärkt auf Audiologos bzw. Soundlogos und deren Bekanntheit und Wirkung ein.
Soundbranding im Allgemeinen
Das Ziel des Sound Branding ist es, eine Marke mithilfe eines strategischen Prozesses in einen Klang zu übertragen. Die Marke soll hörbar gemacht werden! Dass dies Wirkung zeigt, wusste man schon vor 1000 Jahren, denn man nutzte nämlich schon früh akustische Mittel, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, wenn es beispielsweise um das einfahren einer Lokomotive ging.
Was macht ein gutes Soundlogo aus?
- Unverwechselbarkeit
- Einprägsamkeit
- Präzision
- Hohe Markteffizienz
Diese vier Eigenschaften eines Soundlogos sind entscheidend.
Und welche bekannten Audiologos gibt es?
- AUDI: Jeder, der schon einmal eine Audi-Werbung gesehen hat, kann sich womöglich gut an ein tiefes, dumpfes „Bummen“ am Ende eines jeden Spots erinnern. Dieses Geräusch stellt den menschlichen Herzschlag dar. Genauer genommen ist es ein original aufgenommener Herzschlag. Der Automobilkonzern macht sich dabei einen natürlichen, unterbewussten Vorteil zunutze: Eine Mutter trägt gute neun Monate ihr Kind im Bauch. Dabei nimmt das Baby nicht nur Geräusche von außen wahr, sondern in erster Linie den Puls der Mutter, welcher im Prinzip nichts anderes darstellt, als den Herzschlag. Dieser erzeugt einen Rhythmus, welcher eine Grundlage für Musik ist. Dabei sorgt er für angenehme Harmonien und assoziiert ein Gefühl von Wohlbefinden und Geborgenheit.
- TELEKOM: Der größte deutsche Mobilfunkbetreiber erreicht mit vier Digits und einem T, die in der Notation eine große Terz spielen, enorme Bekanntheit. Grund für diese Aufteilung ist die Silbentrennung: Deutsche Telekom in Deut – sche – Te – le – kom. Seit über 15 Jahren spielt man den unverwechselbaren Sound in allen möglichen Kommunikationsmitteln auf und ab. Ein wesentlicher Faktor, warum sich dieser Ton besonders gut in den Kopf einprägt, ist der hohe Frequenzbereich, der für das menschliche Ohr besonders empfindlich ist. Er wird eine Oktave höher als gewöhnlich gespielt.
- McDonalds: Badabababa Ich liebe es… wer kennt es nicht? Das größte Franchise-Imperium weltweit in Sachen Fastfood. Umsatzstärker als BWM, oder Mercedes. Doch was macht diesen simplen Slogan aus? So einfach wie er klingt, so ist er auch, zumindest was die Komposition anbelangt, die 2003 entwickelt wurde. Man könnte sagen: Einfach, aber genial, denn vorhanden sind nur kleine Tonsprünge im Prim- und Sekundenbereich. Drei Dinge sollen die Botschaft dieses Audiologos vermitteln: Spontanität, Lebensfreude und vor allem der gemeinschaftliche Aspekt. Dieser wird gerade am Ende des Spots noch einmal verdeutlicht. Der mehrstimmige Chor sorgt für ein einheitliches Gefühl. Damit soll gerade die Altersgruppe zwischen 14 und 35 Jahre ins Visier genommen werden. Der Slogan mit „Ich liebe es“ kann individuell und national in der jeweiligen Sprache angepasst werden. Das „Badababa“ sorgt für ein internationales Verständnis zusammen mit Fröhlichkeit und guter Laune.
- HORNBACH: Einer der vielen, aber mit der Werbung am meisten im Kopf sitzenbleibende Baumarktleitsatz. Der einfache Slogan „Yippie Jaja Yippie Yippie Yeah“ vermittelt den Ausdruck für Freude nach Erfolg, zum Beispiel nach der Fertigstellung eines Hauses. Entwickelt wurde dieser vor über 10 Jahren. Er soll vor allem die Zielattribute Tatkraft, Stärke, Geschick und Ausdauer wiederspiegeln. Man soll Freude beim Handwerken und der Arbeit entwickeln. Der zugehörige Sound besteht aus einem Männerchor und besitzt einen geschichtlichen Hintergrund. Er basiert nämlich aus einem Volkslied, welcher der amerikanischen Version des deutschen Titels „Von den blauen Bergen kommen wir…“ entspricht. Das Lied wurde damals unter der arbeitenden Bevölkerung verbreitet. Zuerst unter Sklaven, anschließend von den im Westen der USA arbeitenden des Eisenbahnbaus.
- LUFTHANSA: Die Lufthansa ist eine im Jahre 1953 gegründete deutsche Fluggesellschaft, die seit 2006 ein eigenes Soundlogo entwickelte. Die Airline setzt nicht nur Soundbranding in Radio- und TV-Spots, Telefonwarteschleifen und Klingeltönen ein, sondern auch beim Boarding. Entwickelt wurde das akustische Wasserzeichen, um die Flexibilität auszudrücken. Die Tonalität soll den drei Attributen entsprechen: anmutig, souverän, einfühlsam. Der alte Klang klingt ähnlich gleich, wie der Neue, bis auf den Unterschied, dass eine reine Klavierstimme erklingt. Der alte beinhaltet einen „Take-Off-Swoosh“ und sorgt allgemein zur Vermittlung des Fliegens. Die Viertonfolge ist aufsteigend. Sie vermittelt das Abheben des „Vogels“. Grund dafür vermitteln die letzten zwei Töne, die eine Quinte mit sieben Halbtonschritten spielt.
Fazit:
Man kann mit Sicherheit sagen, dass es für fast jedes Unternehmen sinnvoll ist, ein Audiologo zu besitzen. Ein gut eingesetzter, ausgefeilter Slogan und dazu die passend komponierte Musik, welche die Eigenschaften des Unternehmens klanglich untermalt und sich unterbewusst in den Kopf des jeweiligen Hörers drängt, ermöglicht einem Unternehmen zusätzlichen Erfolg, gerade gegenüber der Konkurrenz und schafft eine eigene auditive Marke.